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Teil 7 : Hast du das gehört?

 

Das Leben mit einem jungen Hund ist lustig…fast immer, mit Ausnahmen versteht sich.

 

 

Nicht nur, dass man nicht den ganzen Tag spielen kann oder möchte, man muss auch mal weggehen (können) und seinen Tagesgeschäften nachkommen.

 

Aber sag das mal einem 7 Monate alten Jungspund mit Sprungfedern im Hintern.

 

Dass wir ein wenig Routine in den Alltag bekommen haben hatte ich schon berichtet. Pippi und Häufchen wird jetzt brav nach draußen gebracht.

 

Für meinen Geschmack etwas zu viel, eine Tüte reicht manchmal gar nicht aus, um sämtliche Tretminen zu entsorgen.

 

Mir graut es ein weinig vor dem Sommer, wenn es heiß wird… Da muss sich noch einiges ändern.

 

Die morgendlichen Rituale laufen auch ab wie am Schnürchen, bis auf die Tage, an denen Lilly mal wieder so richtig durchstartet.

 

Und das macht sie entweder ganz leise …Vorsicht!

 

Oder mit lautem Getöse… kaputt!

 

Die leisen Momente finde ich viel gruseliger, weil man nicht weiß, was sie gerade wieder anstellt.

 

Mein Gehör wird jeden Tag mit neuen komischen Geräuschen gefüttert, frei nach dem Motto: hör und handel oder ignorier und wundere dich nicht.

 

Gerade im Moment, ich sitze am Schreibtisch und versuche diese Geschichte zu schreiben, wuselt es unter meinen Beinen vorbei zum Papierkorb, um ihn genüsslich zu entleeren.

 

Papier schreddern ist ihr neuestes Hobby.

 

Das Geräusch von reißendem Papier kenn ich also schon. Blöd wird es nur, wenn das Geräusch nicht aus MEINEM Zimmer kommt, sondern von irgendwo anders.

 

Da liegen u.U. Dinge, die ich nicht sofort zuordnen kann.

 

Madam hat schon so einiges zwischen ihre Zähne bekommen: den Rentenbescheid von meinem Mann, ein Rezept für die Apotheke, mehrere Rollen Toilettenpapier, diverse Tempotaschentücher, Pakete ….

 

Sie ist nach unten gegangen.

 

Komisch.

 

Da ist es, ein Geräusch!!!

 

Zwei Stunden später.

 

Das Geräusch kam aus dem Keller.

 

Dazu musss man wissen, dass wir ein offenes Treppenhaus haben und wenn meine Bürotür im 2. Obergeschoss offensteht, kann ich mitbekomme, was unten so los ist.

 

Das Wuseltier hatte sich unter der Absperrung zum Keller vorgearbeitet, um dort zu inspizieren was sich interessantes unter der Treppe befinden könnte.

 

Vor einigen Tagen hatte sie auf der Kellertreppe einen Korb zu Fall gebracht in dem jede Menge Weinkorken waren. Die sind dann lustig durch die Gegend gekullert und einige scheinen noch dort zu sein.

 

So ein Hund vergisst einfach nichts, besonders wenn es ihm langweilig wird, erfindet er neue spannende Spiele.

 

Als ich also auf dem Weg nach unten bin, höre ich ein leises Wimmern. Die kleine Mistbiene steht also auf der 1. Treppenstufe zum Keller und tut so, als ob man sie dort ausgesperrt hätte.

 

„Mama, ich weiß gar nicht, wie ich da hingekommen bin? Machst du mir bitte das Rollo weg, damit ich wieder zu euch darf.“ Schluchz.

 

Ich öffne also das Türchen und Madam huscht an mir vorbei und blitzartig hatte sie noch etwas geschnappt, dass sie wohl auf der ersten Stufe geparkt hatte.

Einen Korken!

 

Und wie sie aussah.

 

Hand aufs Herz. Wer saugt REGELMÄßIG unter der Kellertreppe? Bitte vortreten und schämen.

 

Wir haben Lilly definitiv den falschen Namen gegeben.

Swiffer oder Wauzi Wischmop wären passender gewesen.

 

Der ganze Hund mit ihrem struppigen Fell sah aus wie eine Klobürste mit Behang.

 

Am liebsten hätte ich den Staubsauger auch für sie benutzt aber aus tierschutzrechtlichen Gründen habe ich mir das verkniffen, wobei manche Hunde da echt drauf stehen.

 

Der Keller ist jetzt wieder clean.

 

So manche vernachlässigten Stellen im Haus werden durch so ein Wuseltier auch mal wieder aufgesucht.

Die Reihenfolge ist dann: erst Hund, dann Mensch.

 

Andere Geräusche machen es mir da nicht so einfach. Dann heißt es rennen!

 

Gott sei Dank hat Lilly bis jetzt nichts verschluckt.

Sie schreddert.

 

Und sie hortet. In ihrem Körbchen.

 

Kugelschreiber, Socken, Schlafanzughosen oder -jacken, Taschentücher, Schuhe, Schluppen, Zeitungen, Heftzwecken, Mützen, Stirnbänder, Spültücher, Abtrockentücher, Brillenetuis, angenagte Kauknochen, Wimperntusche, Ohrringe, Textmarker, leere Wasserflaschen….

 

Manches konnte ich retten – aber nicht alles.

 

Von allen oben genannten Dinge habe ich das Geräusch wenn es reißt oder zerknackt abgespeichert.

 

Mal sehen, was sie sich noch so einfallen lässt.

 

Fazit: so ein junger Hund ist wie ein Kleinkind, das gerade anfängt, sich an allem hochzuziehen und was es erwischen kann zu sich auf den Boden zu ziehen.

 

Das Blöde an Wauzi Wischmopp ist, dass sie aus dem Stand 1,50 cm in die Höhe springen kann und es auch tut. Ich bin nur 1,62 m, wo soll ich alles sicher hinlegen, damit Lilly nicht und ich noch drankomme?

 

Also weiter die Öhrchen offen halten und wenn`s leise wird auf „Korrrdula“  hören die mir dann ins Ohr brüllt: LAAAAAAUUUUF.

 

Ich freue mich auf ihre Nachricht

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