Die Vorbereitungen laufen in vollem Gange, bald ist Abgabetag.
Die erste Impfung ist fällig. Es wird gechippt.
Derartige Erlebnisse müssen verdaut werden.
Die Hundekinder befinden sich in einer sehr sensiblen Phase, die für ihre weiter Entwicklung eine ausschlaggebende Zeit darstellt.
Wir beobachten bei der Hundekinderschar nun vermehrte beuteorientierte Spiele.
Es wird gekämpft um jedes Stofftier.
Es wird gezerrt was das Zeug hält. Doch Vorsicht. Zu wilde und anhaltende Zerr- und Ziehspiele können das Gebiss deformieren und eine Fehlstellung kann die Folge sein.
Mein Apell an die männlichen Welpeneltern: weniger ist mehr! ;)🤣
Und ebenso sei zu erwähnen, lasst den Welpen auch mal gewinnen und zum Held des Tages werden!
Was bisher noch geschah:
Die Aversionsphase
ca. ab der 7.Woche ist die Phase, in der die Welpen mit den angebotenen Reizen nicht überfordert werden sollten und man für einen positiven Input sorgen muss.
Diese Phase ist durch eine starke Aktivität des Sympathikus gekennzeichnet.
Um den Sympathikus mit seinen Aufgaben ganz knapp zu definieren könnte man sagen, dass er all das auslöst, was eine Fluchtreaktion ausmacht, heute ist es anstatt „Flucht“ eher Stress oder Panik.
Durch vermehrte Aktivität des Sympathikus verändern sich die Körperfunktionen:
- schnellerer Herzschlag (höhere Herzfrequenz und stärkere Kontraktion)
- Gefäßerweiterung (damit mehr Blut fließen kann, denn das Herz benötigt für sein Mehr an Arbeit mehr Sauerstoff)
- schnelleres Atmen
- vermehrtes Schwitzen
- erhöhter Blutdruck
- Pupillenerweiterung
- verminderte Tätigkeit des Verdauungstraktes
- verminderter Harndrang (Kontinenz)
Der Parasympathikus ist jeweils für die gegensätzlichen Vorgänge verantwortlich.
Dieser Anteil des Vegetativen Nervensystems sorgt für die Körperfunktionen in Ruhe.
Wenn der
parasympathische Teil des Nervensystems überwiegt, befindet sich der Körper im Ruhezustand, man ist in der Lage, sich zu erholen und zu verdauen.
Entsprechend der oben aufgeführten Beispiele bedeutet dies also:
- Die Pupillen werden eng,
- das Herz schlägt langsamer und mit weniger Druck,
- die Atemwege werden enger,
- die Verdauung wird angeregt und
- die Schließmuskeln entspannen.
Ab der 8.Woche stabilisiert sich das Stresssystem dann wieder.
Ab der 12. Woche überwiegen dann sogar die positiven Erfahrung, negative Erfahrungen werden in diesem Zeitraum dann weniger nachhaltig abgespeichert.
Die Zeit zwischen der 8. und 12. Woche dagegen ist mit einem Umschwung und mit einer verstärkten Lernfähigkeit verknüpft.
Welpen, die früher von der Mutter fortgenommen werden, haben ein höheres Risiko Stereotypien, Zwangshandlungen und andere Verhaltensstörungen im Laufe ihrer späteren Jugendentwicklung zu entwickeln.
Nun ist es also bald soweit, die Welpen ziehen aus in ihr neues zu Hause wo sie hoffentlich für immer bleiben können.
Es wird eine aufregende Zeit werden, das ist versprochen. Viele Fragen werden Antworten finden, viele Tränen werden fließen, weil ihr so über die Zwerge lachen werdet und wegen Übermüdung, wegen temporärer Hilflosigkeit ... usw.
ABER es wird eure gemeinsames Leben verändern und ihr werdet es lieben.
Die kleinen Zwerge werden am Anfang vielleicht unsicher sein, ob das neues zuhause all den Schutz geben kann, wie der Bereich in dem sie aufgewachsen sind.
Gebt ihnen Zeit, lasst sie ankommen und lebt ihnen die Sicherheit vor, die sie brauchen um an euch zu glauben. Das Vertrauen eures Hundes müsst ihr euch verdienen.
Nur wer als Beziehungspartner vertrauenserweckend und zuverlässig, in vielen Lebenssituationen attraktiv und vor allem immer dann, wenn man ihn braucht verfügbar ist, verdient sich die Bindung und die Anhänglichkeit seines Hundes.
Schafft ihr das, und davon gehe ich aus, werdet ihr zusammenwachsen, jeden Tag mehr.
Ich schließe nun meinen Reisebericht und bedanke mich fürs Mitreisen.
Ich bin angekommen.
Eure Reise hingegen beginnt jetzt erst!
Allen Welpeneltern von Emmas kleinen Löwen wünsche ich eine wunderbare Reise in ein neues Leben.
Eure
Sylvia