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Berg- und Talfahrt bitte.

 

Ich mach ja fast alles mit.

Das Laufen über Viehgitter noch nicht, aber hinauf zum Gipfel fahren, mit einer Kabinenbahn, schon.

So sitze ich also mit meinen Menschen in so einer wackeligen Kabine und es geht Richtung Himmel.

Himmel … ist das hoch.

Beim ersten Ruckeln habe ich mich mal ganz flach auf den Boden der Kabine gelegt, sicher ist sicher. Aber dann bin ich auf den Platz neben Mama gehüpft und hatte einen wunderbaren Aus- und Rundumblick.

Aussteigen, kein Problem, obwohl die Kabine dafür nicht angehalten hat. Man stelle sich das vor. Aus dem fahrenden Gerät einen Hüpfer machen ,in unbekanntes Terrain. Mensch ,ich bin schon ganz schön taff.

Aber, wie meine Mama immer sagt:  Vertrauen ist alles.

 

Wir sind am Jenner.

Hier liegt Schnee! Wie cool ist das denn. Die Gerüche sind noch intensiver.

Wir machen uns auf den Weg zum eigentlichen Gipfel.

Natürlich kommen mir andere Hunde entgegen. Aber, ich habe schließlich gelernt, wenn es nicht passt, gibt es keine Begrüßung an der Leine.

Ich verhalte mich heute wirklich vorbildlich.

Nicht eine andere Hundetöle habe ich angemacht, obwohl ich angeschrien wurde!

Was gute Erziehung so ausmacht. Ich lass die Schreihälse einfach ganz ignorant links liegen und gehe mit meinen Menschen weiter.

 

Ganz oben am Gipfelkreuz wurde es felsig und wir mussten etwas kraxeln. Papa ist bis ganz nach oben gekraxelt, Mama war zu unsicher, da bin ich bei ihr geblieben.

Den Papa hatte ich ja immer im Blick und weg konnte er ja auch nicht. Also nicht freiwillig, es gab nur einen Weg wieder zurück. An mir vorbei.

Wenn wir alle zusammen sind bin ich immer beruhigt.

Aber ich habe mich, meiner Natur entsprechend, wohl platziert. So weit wie die Leine reichte bin ich auf den Felsen geklettert.

Warum weiß ich nicht, aber auf einmal kamen Leute und wollten mich unbedingt fotografieren. Meine Mama sprach von einer Bergziege oder ähnlichem und hatte Spaß.

Hauptsache.

Der Hunger kommt bekanntlich nach der Arbeit. Also marschierten wir wieder Richtung Jausenstation. Ich kuschelte mich auf Mamas Jacke neben ihr ein und hielt mein verspätetes Mittagsschläfchen. Und wie wir dort in der Sonne saßen, aßen und in die Bergwelt schauten, kam es zum Angriff.

Aber alles der Reihe nach.

An unserem Nebentisch wurde Kaiserschmarrn serviert. Die Besitzerin dieser wohlduftenden Nahrung war mal gerade Fotos knipsen. Ihr Mann saß diesem vollen Teller gegenüber und schaute in eine schwarze Kiste (Videoapparat).

Dann passierte es!

Der Angriff kam schnell, lautlos und überraschend.

Schwarze Tiere stürzten sich auf die weichen duftenden Happen und klauten was das Zeug hielt.

Jetzt kam mein Einsatz! Die Rettung des Kaiserschmarrns.

Mit einem Satz war ich von der Jacke herunter, auf den Tisch und in Richtung Nebentisch unterwegs.

Damit hatten diese schwarzen Vögel nicht gerechnet. Meine Menschen übrigens auch nicht.

Der Nebentisch und alle anderen ebenfalls nicht.

 

Ich fühlte mich großartig. Vögel weg, Kaiserschmarrn Rest gerettet.

 

Die Reaktion der anderen Hundetölen verwundert. Die haben sich entweder nicht getraut, nicht die Gelegenheit gehabt oder nichts mitbekommen.

Jedenfalls meinten sie JETZT mitmachen zu müssen. Zu spät ihr Döspaddels! Außerdem war das MEINE MISSION!

 

Die anderen Menschen fanden meinen Einsatz bewundernswert. Glaube ich. Sie lachten und schauten zu uns herüber.

Meine Menschen waren von dieser Aktion weniger begeistert, hatte ich den Eindruck.

 

Ok, ich stand immer noch auf dem Tisch, mitten im Essen, aber hey, manchmal muss man Opfer bringen, für die gute Sache.

Die Bergdohlen, so heißen diese Vögel, habe ich gelernt, kamen jedenfalls nicht mehr in die Nähe unseres Tisches.

 

Die Abfahrt zurück ins Tal, verlief unspektakulär. Wobei ich mich gewundert habe, warum mit den letzten Gondeln, die hinabfuhren, niemand mit unserer mit fahren wollte, obwohl 10 Mann darin Platz gehabt hätten?

 

Menschen sind manchmal seltsam und bleiben mir ein Rätsel.

Aber irgendwann werde ich sie durchschauen, versprochen.

Ich freue mich auf ihre Nachricht

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